Fünf Tage Schruns mit einem bunten Haufen
Endlich Schnee - und dann kam er so richtig. Als wir am Mittwoch angereist sind, waren die Schanzen bereits mit einer kleinen Pulverschicht bedeckt. Nach ein paar Mal runterfahren ging es dann aber doch noch vor dem Mittagessen los mit den ersten Sprüngen. So richtig turbulent wurde das Wetter dann erst am Abend. Im dichten Schneetreiben mussten wir das sehr üppigen Nachtessen mit einem Abendspaziergang verdauen. Elektrisiert von dem vielen Schnee ging es wild zu und her. Jeder landetet zig Mal in der weissen Pracht - mal mit den Füssen, mal mit dem Kopf voran. Es war ein Erlebnis.
Am Donnerstag war dann zumindest am Morgen nichts mit Springen. Über Nacht fiel relativ viel Schnee und der eigentliche Pistenbully-Fahrer war nicht an der Schanze. So schnallten wir ein erstes Mal die LL-Skis an. Immerhin klappte es dann aber am Nachmittag wieder mit Springen.
Wir waren sehr glücklich, dass wir in dieser Zeit für die knapp 20 Personen eine Unterkunft finden konnten. Im Gazauner Hof war es super. Die Zimmer waren zwar gut gefüllt mit Zustellbetten und teilweise nur wenig Platz für die Taschen, aber da wir eh nur zum Duschen und zum Schlafen im Zimmer waren, spielte dies auch keine Rolle. Das Essen war sehr fein, ein 4-Gang-Menu am Abend und ein grosses Zmorgenbuffet. Weil es zweimal Schnitzel gab, hatten wir sogar Zeit um Sandro beizubringen, wie man ein Fleisch mit Messer und Gabel schneidet - am Schluss klappte es sehr ordentlich.
Das Highlight war aber eigentlich als Leon während dem Essen aufs WC musste und sich dabei "versehentlich" in der Tür irrte und in der Sauna landete. Als er wieder zurück war, erzählte er zwar von der Sauna, aber erst nach mehrmaligen Fragen kam heraus, dass in der Sauna auch zwei Personen waren. Ein Mann und eine Frau. Ah ja, irgendwie mussten dann plötzlich alle Jungs einmal aufs "WC"...zur Beruhigung sei gesagt, beide Saunainsassen waren offenbar mit einem Badetuch bekleidet.
Am Freitag zügelten wir dann unser Quartier für die letzten beiden Nächte. Und endlich konnten wir am Freitagabend eine unserer vielen Projektideen verwirklichen - ein selbst gestalteter Kleiderbügel für die Sprunganzüge. Das Projekt war schon seit Monaten in der Pipeline und mangels Zeit schafften wir es nie das Ganze umzusetzen. Jetzt hat es doch noch geklappt. Mit viel Geduld und einer Menge Liebe fürs Detail haben die Kids ihren eigenen Kleiderbügel bemalt. Es sind wirklich coole Kleiderbügel geworden - das Resultat kann sich definitiv sehen lassen.
Am Samstag und am Sonntag wurde eine Helvetia Nordic Trophy ausgetragen. Mit zwei Sprungwettkämpfen und einem spannenden Suisse Neige Parcours (Langlauf) mit vielen Hindernissen und einer nicht allzu langen Strecke im Auslauf der Sprungschanzen. Unsere Kleinsten hatten zwar vor allem mit dem Slalom am Anfang so ihre Probleme, aber man hätte es kaum für möglich gehalten, am Schluss schafften es doch tatsächlich fast alle den Slalom hinunter zu fahren ohne ein Tor auszulassen - unglaublich. Gestartet wurde alle 20s im Einzelstart und der ganze Wettkampf war in einer halben Stunde bereits vorbei. Mit viel Action und einem hohen Unterhaltungswert. Einigen hat es so gefallen, dass sie sogar eine Runde zu viel gemacht haben.
Beim Springen kamen wie immer ein paar gute Sprünge und ein paar weniger gute Sprünge heraus. Lion und Noel konnten sich auf der HS22 im Wettkampf steigern und zeigten ein paar coole Sprünge. Marina, Nora, Nils und Janne machten ihren ersten Wettkampf überhaupt auf einer HS40m-Schanze. Es hat am Mittwoch bei den ersten Sprüngen nicht wirklich danach ausgesehen, dass alle vier am Wochenende beim Wettkampf auf der 40er springen werden - das Training hat sich aber gelohnt.
Auf der HS66 schauten am Schluss ein paar sehr gute und ein paar nicht ganz so gute Sprünge heraus. Wir denken aber, alle dürfen zufrieden sein. Wir konnten von Mittwoch bis Samstag ein paar sehr gute Trainingseinheiten machen. Wir hatten die ganzen fünf Tage hindurch keinen ernsthaften Sturz, alle sind gesund und munter und dafür sind wir dankbar - oder wie es Elias formulieren würde: "Hauptsach gsund."
Vom Suisse Neige Parcours (Langlauf) kommt vermutlich in den nächsten Tagen noch eine Rangliste. Die Zeiten wurden versehentlich gelöscht und müssen noch nachkonstruiert werden.
Fünf Tage Schruns mit einem bunten Haufen. Angereist waren wir mit drei Bussen. Es waren vier Trainer im Einsatz. Insgesamt haben wir so zwischen 15-20 verschiedene Kinder betreut, wie viele es jeweils genau waren, wussten wir auch nie so recht. Es hat immer ein bisschen gewechselt. Es war ein grosser Aufwand, wir haben viel erlebt und die Kinder haben sicher viel zu erzählen. Und jetzt, ja jetzt brauchen wir eine kleine Pause.
Weiter geht es mit den HNT-Wettkämpfen Ende Januar in Kandersteg, danach Marbach und vom 11.-12. Februar in Gibswil.
Nicola, 8.01.2017
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