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Bei der Anreise am Freitag begrüsste uns in Chaux-Neuve schönstes Wetter mit strahlendem Sonnenschein. Leider waren es die letzten Sonnenstrahlen für das ganze Wochenende. Was danach folgte war eher trüb, nass und kalt. Der Suisse Neige Parcours wurde einstimmig abgesagt, weil es einfach keinen Sinn mehr gemacht hätte die Kinder völlig durchnässt über die mit viel Wasser angereicherte Strecke zu schicken. So konnten wir am Samstag nach dem Sprungwettkampf, dem Mittagessen und der Rangverkündigung wieder zurück in unsere Unterkunft fahren. Danach ging es mit allen Kids ins Hallenbad. Dort wurden sie zwar auch nass, aber wenigstens waren sie an der Wärme.
Wir wissen aber nicht, ob wir nochmals in dieses Hallenbad dürfen. Wir haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen...zum Glück haben wir nicht alles verstanden, was uns die Bademeister sagen wollten.
Die Unterkunft war sehr cool. Wir hatten ein eigenes Haus zusammen mit den Ostschweizern, wir haben selbst gekocht, es hatte einen Ping-Pong-Tisch, einen Fernseher, zwei Tischfussball-Kästen, viel Platz und keine anderen Gäste auf die wir Rücksicht nehmen mussten. Aber eigentlich brauchen die Kids gar nicht so viel, weil zum Versteckis spielen braucht es weder einen Fernseher noch einen Ping-Pong-Tisch. Es braucht einfach viele verschiedene Räume und Lichtschalter, die man an und aus schalten kann.
Aber ein bisschen Skifliegen mussten wir am Samstag dann schon noch schauen...
Ah ja, gesprungen sind wir auch noch. Fast alle Kinder waren diesmal mit dabei. Vor zwei Jahren waren wir mit Leon, Yanick und Rea am HNT-Finale in Chaux-Neuve. Jetzt waren es 15 Kinder plus Dominik und Mario. Sie haben das super gemacht. Sowohl auf der kleinen Schanze wie auch auf der K57. Dominik und Mario konnten am Samstag noch auf der K108 springen, am Sonntag mussten sie dann auch auf die K57 zügeln.
In der Gesamtwertung der Helvetia Nordic Trophy durften doch einige Bachteler aufs Podest stehen. Unten verlinkt die Schlussrangliste. Wie schon mehrfach gesagt: Grundsätzlich sind die nackten Resultate bei den jungen Athleten nicht wahnsinnig relevant. Relevant ist die Arbeit im Training auf und neben der Schanze. Und zwar langfristig gedacht und nicht kurzfristig. Das Ziel ist es, einen Sprung zu entwickeln, mit dem man auf einer grossen Schanze (100er oder 120er) mit wenig Anlauf über den K-Punkt springen kann. Der Weg dahin ist individuell. Ob einer als 9-, 11- oder 13-jähriger in der HNT-Gesamtwertung auf Rang 1 oder auf Rang 10 landet ist dabei grundsätzlich nicht das Entscheidende. Dass gute Resultate einem Athleten Selbstvertrauen geben, ist uns natürlich bewusst. Aber der Grat zwischen Selbstvertrauen und Überheblichkeit kann manchmal auch sehr schmal sein. Aber über gute Resultate freuen darf man sich natürlich...das zu können, ist auch wichtig.
In diesem Sinne: Nächsten Dienstag geht das Training in der Turnhalle weiter und im April starten wir auch auf der Schanze wieder in die Sommersaison 2017. Mit Freude, Leidenschaft und immer vollem Einsatz...mit oder ohni Zöpf i de Haar...
Was uns in Erinnerung bleiben wird: Leon zeigte am Samstag einen guten zweiten Sprung auf 51 Meter. Wir haben mit ihm abgemacht, dass wir am Sonntag den Angriff aufs Podest wagen. Leon springt am Sonntag beim ersten Wertungsdurchgang auf 56 Meter! Praktisch genau gleich weit wie die, für ihn bisher unerreichbaren, Noah, Lean und Aron. Leon befindet sich nach Durchgang eins in einer für ihn völlig unbekannten Situation mit der Chance zum ersten Mal seit sehr, sehr langen Zeit aufs Podest eines Sprungwettkampfes zu springen. Leon startet zu Durchgang zwei und da verlassen den sonst so coolen Leon komplett die Nerven und er springt zwei Meter zu früh ab. Er landet bereits bei 48.5 Meter. Schade. Aber ist jetzt irgendwie egal. Vor genau 18 Monaten ist Leon beim Bachtelcup in Gibswil auf einer ähnlich grossen Schanze 32 Meter weit gehüpft. Dabei verlor er 20m oder mehr auf die oben genannten Konkurrenten. Jetzt springt Leon 56 Meter. Unglaublich. Das war sehr, sehr cool für dich und für uns. Danke, Leon.
Ah ja, wir gebens zu...wir waren zum Abschluss auf der Heimfahrt im McDonalds...aber das gehört einfach zum Finale dazu.
Jetzt brauchen wir ein kleine Pause. Dreimal tief ein- und ausatmen. Zurückschauen, was wir erlebt haben. Nach vorne schauen, was auf uns zukommt. Neue Ziele setzen. Neue Schanzen erobern. Längere Skis ausprobieren. An der Technik feilen. Oder einfach: weiiiiiiiiit flieeeeegen...
GO Bachtel GO