Kurzvisite im Entlebuch
Marbach liegt irgendwo weit hinten in einem Tal, irgendwo zwischen Luzern und Thun. Die Schrattenschanze (jetzt K48) steht nun schon seit gut 25 Jahren. Bis 2005 nur im Winter bespringbar, ab 2005 auch im Sommer. Die kleine 20er-Schanze kam - in der jetzigen Form - erst vor gut einem Jahr dazu. Aus der Konkursmasse der Gurtenschanze sozusagen.
Zugegeben - und so hart es auch tönt - die Schanzenanlage hat nicht mehr wahnsinnig viel mit modernem Skispringen zu tun. Anlaufspur, Profil, Flugkurve, etc. erinnern mehr an gute alte Zeiten als an zeitgemässen Skisprungsport. Aber für ein Wettkampfwochenende ist das ok. Und es sind immer sehr schöne Wettkämpfe in Marbach mit allem drum herum und mit dem schönen Hotel...
Aus diesen Gründen und auch aufgrund von der eher kleinen Schanzengrösse haben die Resultate bei den älteren Athleten - ähnlich wie in Wildhaus - nicht wahnsinnig viel Relevanz.
Eines vornweg: Wir haben ein grosses Ziel an diesem Wochenende nicht erreicht. Wir wollten unbedingt auch in Marbach einen neuen Schanzenrekord aufstellen. In diesem Jahr konnten wir bei praktisch allen nationalen Wettkämpfen mindestens einen neuen Schanzenrekord erringen - in Tschagguns (Yanick und Celina), in Wildhaus (Felix und Rea) und in Gibswil (Mario und Rea).
Die 50.5 Meter von Luca Egloff aus dem Jahre 2007 waren in Marbach aber diesmal nicht zu knacken. Als wir am Samstag nach dem Mittag ein paar Trainingssprünge machen konnten, wären die Bedingungen mit leichtem Aufwind ideal gewesen. Am Abend war dann aber nichts mehr mit Aufwind und so ganz ohne Wind wurde es einfach schwierig. Am nächsten heran kam Felix am Sonntag mit 49 Metern. Mit einem super Sprung hätte es vielleicht geklappt - den haben wir aber an diesem Wochenende von Felix nicht gesehen. Na ja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben...oder so ähnlich.
Für ein kleines Highlight sorgte dafür an diesem Wochenende Leon Zihlmann. Wie der Nachname schon erahnen lässt, mit Entlebucher Wurzeln, ersprang sich Leon am Samstag mit zwei wunderschönen Sprüngen seinen ersten echten Sieg im Spezialspringen an einem HNT-Wettkampf. Nach 5 Jahren Training, vielen Kapriolen, vielen Tiefs und nur ein paar Hochs, ein paar sehr guten und ein paar weniger guten Sprüchen...ist Leon innerhalb von zwei Jahren von ganz hinten in der Rangliste nach ganz vorne gesprungen.
Zugegeben, es war nur eine K48-Schanze, aber das ist uns jetzt irgendwie egal. Es waren einfach konstant gute Sprünge an diesem Wochenende - und wir hoffen, das war die Initialzündung für noch mehr Fokus auf das Wesentliche, noch mehr Arbeit neben der Schanze und noch mehr Genauigkeit in allen Bewegungsabläufen...und nicht nur in dem auf der Schanze. Und dann sind wir gespannt - auf alles, was noch kommt.
Ebenfalls sehr gut geschlagen haben sich Felix (zweimal zuoberst), Marius (zweimal Dritter) und Syrill. Wobei Syrill das Podest an beiden Tagen nur sehr knapp verpasste. Die Girls (Simone und Sina) hatten ein bisschen mehr Mühe mit der Schanze. Am Samstag haben sich beide je einmal nach der Landung hingelegt und so wurde es halt nichts mit einem absoluten Top-Resultat.
Auf der kleinen Schanze hatten alle Bachteler ein paar coole Sprünge mit dabei - Lion stand dabei wohl zum ersten mal überhaupt ganz zuoberst auf dem Podest. Sandro, Noel und auch Marina haben das auf der kleinen Spickschanze super gemacht. Janne hat den Wechsel auf die grosse Schanze diesmal leider noch nicht geschafft.
Der Crosslauf am Sonntag war dann eine richtige Schlammschlacht auf einer hammerharten Strecke. Das Wetter hat leider nicht wirklich mitgespielt. Aber alle haben sich irgendwie durchgekämpft und zwischendurch darf es ja auch mal ein bisschen Dreck sein. Dafür gab es dann auf der Heimreise einen McFlurry.
(Merci an Pipo für die Fotos)
Weiter geht es für die älteren Athleten mit der Schweizermeisterschaft in Einsiedeln vom 13.-15. Oktober und für alle dann der Abschluss der HNT-Sommersaison, wiederum in Einsiedeln, am 28.-29. Oktober.
GO Bachtel GO
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