Wettkampfauftakt in Kandersteg
Nachdem die Schanzen in Tschagguns nicht rechtzeitig präpariert werden konnten, wurde die erste Winter-HNT kurzfristig nach Kandersteg verschoben. Dort konnte auf der HS27 und auf der HS74 gesprungen werden. Bei der HS106 funktioniert die Spurkühlung nach wie vor noch nicht, daher wurde auch der Auslauf noch nicht fertig präpariert.
Um noch ein paar Trainingssprünge machen zu können, reisten wir mit den älteren Athleten bereits am Freitag an. Den ganzen Nachmittag hindurch wäre es vom Wetter her perfekt zum Springen gewesen, leider gab es eine Abmachung, dass Sandro Hauswirth als erster über die Schanze muss - sozusagen ein Eröffnungssprung. So mussten erstens alle warten bis Sandro da war und zweitens, auch als er da war, war die Schanze gar noch nicht fertig präpariert, weil das Pistenfahrzeug den Nachmittag hindurch irgendetwas im Auslauf der HS106 herumbastelte, obwohl da schon lange klar war, dass an diesem Wochenende nicht auf dieser Schanze gesprungen werden kann. Irgendwann um 17:00 sind sie dann doch noch den Auslauf der HS74 gefahren und irgendwann so gegen 18:00 konnte der erste Springer über die Schanze. Das Wetter hat sich bis dann aber so massiv verschlechtert, dass man den ersten Sprung optisch gar nicht mitverfolgen konnte, man hat ihn nur gehört. Neben dem Nebel schneite es zwischendurch heftig und der Wind war auch nicht ganz ohne. Zum Glück bringt unsere Athleten momentan nichts aus der Ruhe. Trotzdem war nach zwei Sprüngen bereits Schluss. Es machte einfach keinen Sinn bei diesem Wetter noch mehr Sprünge zu machen. Was noch erschwerend hinzu kam, es hatte nur einen Startbalken.
Ehrlich gesagt, es war ein riesen Frust. Den ganzen Nachmittag hindurch hätte man vom Wetter her springen können. Wir verstehen es nicht. Die Schweiz steht sich manchmal selbst am meisten im weg. Am Donnerstag davor war übrigens bombastisches Wetter mit Sonnenschein und wenig Wind, hätte man auch super springen können, aber ging eben auch nicht. Schade.
Egal, wir machten einfach weiter.
Am Samstagmorgen war die HS74 dann einigermassen pünktlich bereit, aber erstens wollten ca. 40 Athleten gleichzeitig springen - der Lift hat eine Kapazität von 8 Personen pro Fahrt - und zweitens fiel der Lift an diesem Wochenende wieder mehrmals aus. So wurden es halt wieder nur zwei Trainingssprünge. Wenigsten konnte man auf der HS27 immer springen und einen Lift hat es dort auch nicht.
Ah ja, ein Wettkampf hat auch noch stattgefunden. Bei den Junioren gab es am Samstag mit Dominik und Mario einen Bachteler Doppelsieg, bei der U16 stand Yanick an beiden Tagen auf dem Podest. In der U13 zeigte Felix konstant gute Sprünge und Marius jeweils einen guten Sprung pro Tag - beide standen sie auf dem Podest. Bei den Girls reichte es Rea auch aufgrund bescheidener Stilnoten gegen die italienische Alpencup-Konkurrenz knapp nicht zum Sieg, am Sonntag dann noch ein Sturz bei der Landung - aber nichts passiert. Bei Sina geht momentan auf Schnee bis jetzt nicht viel. Syrill zeigte gute Wettkampfsprünge, bei Leon fehlte ein bisschen Punch am Tisch - oder zu wenig Ingwertee...Am Sonntag war es dann mit Rückenwind und generell stark wechselndem Wind einfach extrem schwierig zum Springen - eigentlich ähnlich wie beim Weltcup in Neustadt.
Ganz nebenbei machte Mario da weiter, wo er beim Bachtelcupfinale im Herbst aufgehört hatte. Mit einem Sprung auf 76 Meter sicherte er sich in Kandersteg den neuen Schanzenrekord auf der HS74. Für ein paar Minuten war es Felix Trunz, der mit 74 Metern, den bis dahin weitesten Sprung realisieren konnte. Aber eben nur, bis Mario an der Reihe war und noch ganze zwei Meter draufsetzte. Bei den Girls verpasste Rea nur ganz knapp den neuen Schanzenrekord - mit 67.5 Meter sprang sie nur einen Meter weniger weit als ihre italienische Konkurrentin Annika Sieff.
Bei den Kleinen war die Prämisse: alle gesund wieder nach Hause zu bringen - das hat auch geklappt. Das zweite Ziel war: sich Sprung für Sprung an die Schneeschanze heranzutasten - das hat auch geklappt. Beim allerletzten Sprung ist dann auch noch Lion von der Wettkampfluke gestartet - vorhin sprang er jeweils freiwillig von weiter unten. Aber das mit der Gatekompensation muss man ja auch schon mal üben. Leider gab es diesmal noch keine Bonuspunkte dafür. Am Sonntag hatten wir dann beim Probesprung doch noch zwei kleine Stürze nach der Landung. Simon hat sich aber wieder aufgerappelt und hat den Wettkampf dann souverän gemeistert. Bei Noel kullerten kurz ein paar Tränen aus den Augen, aber nur, weil er dachte, es wäre schon der Wettkampfsprung gewesen. Als Sara ihm versichern konnte, dass es nur der Probesprung war, war die Welt wieder in Ordnung.
Jetzt freuen wir uns darauf, wieder in Ruhe ein bisschen zu trainieren. Möglichst ohne Wetterkapriolen, ohne Liftprobleme - einfach ganz in Ruhe. Und dann geht die Wettkampfsaison am 6.-7. Januar wieder in Kandersteg weiter.
International stehen beim Alpencup in Seefeld in dieser Woche Dominik Peter (DO-FR) und Rea Kindlimann (SA-SO) im Einsatz. Wir wünschen den beiden coole und weite Sprünge!
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