Die Kleinen nutzten die Gunst der Stunde und machten an diesen Tagen ganz viele Sprünge. Dabei gab es auch einige Fortschritte zu bestaunen. Celina und Janne wagten dann auch noch ein paar Sprünge über die HS74, was dann zwar nicht mehr ganz so stilsicher aussah, aber drüber ist drüber.
Auf der HS74 lief nicht ganz alles wie geschmiert. Vor lauter gespielter Coolness verpassten die Athleten am Samstag beinahe den Probesprung. Der Wettkampf danach war dementsprechend. Irgendwie fehlte am Schluss an beiden Tagen etwas, ob es die Umstellung auf die neuen Schuhe oder die langen Ferien davor waren - wir wissen es nicht. Es ist nun an der Zeit sich im Training wieder Tag um Tag weiter zu steigern. Und sowohl physisch wie auch technisch noch ein Level draufzupacken.
Ein Blick auf die Rangliste verrät wie immer nicht die ganze Wahrheit. Die Girls starteten mit brutal viel Anlauf, damit sie einigermassen auf Weite kamen. Das Niveau war, diplomatisch gesagt, sehr bescheiden. Dass Rea an diesem Wochenende auch ganz unten auf diesem bescheidenen Niveau angekommen ist, ist schade, ist nun aber so. Jetzt heisst es auf der Heimschanze in Gibswil wieder Fuss fassen und zurück in die Spur finden. Und irgendwann macht es dann wieder Klick.
Auf der HS106 war bei Dominik Peter wieder eine klare Aufwärtstendenz zu erkennen. Er sicherte sich an beiden Tagen den Sieg - und vor allem auch am Sonntag mit weiten Sprüngen. Mario Anderegg brachte sich mit den Rängen 3 und 4 wieder ins Gespräch für Alpencupeinsätze und vielleicht auch für die Junioren-WM. Lars Kindlimann konnte seinen ersten Ernstkampf seit mehreren Monaten absolvieren. Mit Fussproblemen und nur einer handvoll Sprünge steigerte er sich Sprung um Sprung und stand am Sonntag dann doch ein bisschen überraschend - nach der Bestweite im Probedurchgang - am Schluss auf dem Podest.
Unser Geheimplan eine Kombinationsmedaille zu holen, klappte leider nicht ganz. Leider spielte auch das Wetter und die Loipe überhaupt nicht mit. Erstens wurde die Streckenlänge nochmals um 600m verlängert und zweitens war es so weich und langsam, dass vor allem die physisch starken Läufer bevorteilt waren - wir hätten eine harte und schnelle Loipe gebraucht. Drittens kam erschwerend hinzu, dass man in Kandersteg auf der HS74 auch mit technisch schwachen Sprüngen irgendwie auf eine gewisse Weite kommen kann. So war der Vorsprung aus dem Springen auf die besseren Läufer einfach zu gering.
Leon meisterte die Aufgabe am besten und verpasste die Bronzemedaille nur um 40 Sekunden. Für einen Spezialspringer und im Wissen, dass er Weihnacht-Neujahr auch noch krank war, gar nicht so übel. Es erübrigt sich natürlich zu sagen, dass dieser Kombinations-Wettkampf ein sehr bescheidenes Lauf-Niveau aufwies. Trotzdem hätten wir an einer Medaille einen heiden Spass gehabt - auch wenn sie, oder gerade weil sie, sportlich praktisch wertlos ist.
Mangels Schnee geht es jetzt vermutlich erstmals zurück auf die Matten. Sicher nicht schlecht für die einen oder anderen wieder in die Spur zu finden. Und irgendwann müssen wir vielleicht diese Weihnachtsferien (die ja eigentlich mitten in der Saison sind), zumindest bei den älteren und ambitionierten Athleten, ein bisschen überdenken. Aber das ist noch Zukunftsmusik.